Auf diese Dinge solltest du achten, wenn du dir eine Website bauen läßt

 

Auf diese Dinge solltest du achten, wenn du dir eine Website bauen läßt

In den vergangenen Jahren erlebte ich ein paar Mal, dass sich Leute für gutes Geld eine Website bauen ließen. Googelte ich sie nach einiger Zeit, fand ich ihre Seiten nicht. Und das, obwohl ich ihren Namen, den Namen der Firma und andere Schlüsselwörter eingab. Obwohl ich diese Begriffe wusste und eintippte, spuckte die Suchmaschine nichts dazu aus!

Sieht so aus, als hätten da Webwerker den Aufträg wirklich buchstäblich erfüllt: Die Website für den Auftraggeber zu bauen und online zu stellen. Punkt und das war’s aber auch schon. Analog dazu stell dir ein Haus vor, zu dem keine Straße führt, in dem es keine Steckdosen gibt und der Blitzableiter fehlt.

Und ich besuchte Websites, die sahen - sorry, ich muss es so sagen - häßlich und lieblos hingerotzt aus. Da waren teilweise Leute am Werk gewesen, die von nutzerfreundlichem, ansprechendem Design echt nicht viel Ahnung haben konnten. Okay, über Geschmack läßt sich streiten. Aber dunkelgrüne Schrift auf schwarzem Hintergrund?!

Damit dir das nicht passiert, acht bei der Auswahl des Webdesigners auf diese Punkte:

Löchert dich der Webdesigner mit Fragen?

Ein gutes Zeichen ist schon mal, wenn dir ein Webdesigner ganz viele Fragen stellt. Am besten gleich zu Beginn, schon für das Angebot:

  • Was willst du mit deinem Webauftritt erreichen? Was sind deine Ziele? Was sollen Seitenbesucher tun, bevor sie die Seite wieder verlassen?

  • Was sind deine Lösungen? Du löst mit deinem Angebot ja Probleme deiner Kunden und bringst sie von A nach B.

  • Wen willst du ansprechen? Die Besucher müssen sich abgeholt fühlen, wenn sie auf deiner Seite landen. Damit sie auf der Seite bleiben, sich informieren, buchen oder kaufen und wieder kommen ...

  • Welchen Eindruck willst du nach wenigen Sekunden hervorrufen? Der Auftritt soll zu dir passen und gleichzeitig das Zielpublikum ansprechen.

Denkt er mit?

Macht er sich Gedanken über zentrale Begriffe, die an wichtigen Stellen auf deiner Seite vorkommen sollten? Damit erkennen deine Seitenbesucher auf einen Blick, worum es auf deiner Seite geht. Und du wirst in weiterer Folge auch im Netz gefunden.

Versetzt er sich in die Seitenbesucher? Stellt er sicher, dass sie die Inahlte konsumieren können? Um bei obigen Beispiel zu bleiben, dunkelgrüne Schrift auf schwarzem Hintergrund werden die Leute schwer lesen können …

Kriegst du Tipps und Erklärungen?

Bekommst du eine Art Gebrauchsanweisung und erfährst du, was du da für ein ‘Produkt’ kriegst? Informiert er dich zB.,

  • Ob es leicht für dich ist, die Seite nachher selbst zu aktualisieren? Kannst du das nach dem Online-Stellen der Seite selber machen? Wenn ja, wie einfach ist das? Oder muss das jemand für dich erledigen und was kostet das?

  • Wie hoch die laufenden Kosten - Webhosting etc. - für das Betreiben der Seite in Zukunft sind?

Wie sieht es mit der Text-Kompetenz aus?

Findest du Hinweise, dass dein Dienstleister auch auf die Qualität bei den Texten achtet? Dass seine Beispielwebsites nicht mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt sind? Fallen ihm Fehler auf? Meiner Erfahrung nach können Texte nie ganz 1:1 übernommen werden, auch wenn du sie in einem Top-Zustand übergibst: Sie müssen angepasst werden, damit sie im Raster bleiben und das Gesamtbild nicht stören. Oder Teile werden herausgezogen für Zusammenfassungen und Vorschauen, zB auf der Startseite …

Der Amtsschimmel

Fad, aber wichtig: Sorgt deine Webdesignerin dafür, dass Impressum und Datenschutz auf die Seite kommen? Das heißt nicht, dass sie sie verfasst oder für den Inhalt verantwortlich ist. Aber sie sollte die Seiten anlegen und die Inhalte von dir einfordern, weil sie nunmal rechtlich vorgeschrieben sind. Du erkennst das zB. an den bereits vom Webdesigner umgesetzten Seiten.

Ein Beispiel

Stellen wir uns vor, das Produkt ‚Auto’ ist neu und du weißt noch nicht, wie es funktioniert. In Analogie zu diesem Bild sieht die Vorgehensweise für die Website so aus:

  • Ich verkaufe jemandem ein Auto und erkläre ihm, wie er es startet, damit er damit fahren kann. Im Fall der Website bedeutet es ihm zu verraten, wie er Besucher auf die Seite bringt.

  • Den Autokäufer informiere ich darüber, dass er tanken muss, damit er von A nach B kommt (was meist der Grund für den Autokauf ist). Im Fall der Website erkläre ich ihm zum Beispiel, dass er immer wieder neue Inhalte auf die Seite stellen und Leute auf die Seite leiten muss, um von A nach B zu kommen – nämlich gefunden zu werden und in weiterer Folge Kunden zu gewinnen (was meistens der Grund dafür ist, warum man eine Website hat).

  • Ich erläutere dem Autokäufer, dass er das Gefährt von Zeit zu Zeit warten muss, damit es möglichst lange hält. Dem Website-Käufer sage ich analog dazu, er muss immer wieder überprüfen, ob der Auftritt seine Ziele noch unterstützt. Ob die Website noch zeitgemäß ist und wie er sie klugerweise optimiert. Damit sie ihm nicht nur kurzfristig nützt, sondern auch in Zukunft.

Du siehst, worauf ich hinaus will: Mir ist wichtig, dass deine Homepage nicht gebaut wird, damit es sie gibt. So wie einen Dekoartikel, der nichts können muss als dastehen … Deine Website ist ein Werkzeug und soll dir nützen. Das tut sie, wenn sie richtig gemacht wird. Und ja, dafür musst du ein wenig Zeit und Geld investieren. Es ist aber besser, du investierst es vorher ins Projekt, damit du nicht im Nachhinein erst wieder Ressourcen reinstecken musst. Denn ist die Seite einmal fertig, ist der Aufwand wahrscheinlich noch viel höher, sie richtig gut zu machen.